Nr. 257: Der Tod jetzt an den Nerven zerrt

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

kryptisch muss ein Gedicht sein, fordert die moderne Literaturkritik. Möglichst reimlos und eher einem Prosastück ähnelnd. Nun, das mit der Verbannung des Reims habe ich nun doch nicht hingekriegt. Aber ansonsten bin ich mit mir zufrieden. Ich bin sicher, dass Sie, die Leserinnen und Leser keine Ahnung haben, worum es in meiner lyrischen Abhandlung geht. Also Volltreffer. Ich hab´s kapiert.

 

 

 

Kein Mensch mehr

 

Kein Mensch gehört mehr zu den Frohen

sieht er erschreckt die Mente drohen.

Erst wird er blass, dann wird er rot.

Die Mente bringen frühen Tod.

 

Ach, sterbe ich doch viel zu frühe,

obwohl ich mich doch stets bemühe,

den Menten freundlich zu begegnen,

ob es nun schneien will, ob regnen.

 

Doch steht´s in dicken Büchern schon,

die Mente sitzen auf dem Thron.

Der Mensch, so groß er sich auch fühlt,

wird doch vom Unheil fortgespült,

 

das er in vielen frohen Jahren,

als er mit Giftstoff ist gefahren,

niemals mit Ängsten abgewehrt.

Der Tod jetzt an den Nerven zerrt.

 

Doch sind die Mente unbestechlich.

Der Mensch in seinen Ängsten schwächlich,

muss jetzt die volle Rechnung zahlen.

Die Mente fordern seine Qualen.

 

Denn nur wenn früh von Kindesbeinen

bist mit den Menten du im Reinen,

kannst du mit sauberem Gewissen

dich betten auf des Pfühles Kissen.

 

Die Menten werden dich verschonen.

Statt töten, werden sie belohnen,

den, der sie geehrt und war bescheiden.

Sie können diese Menschen leiden.

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Also, rätseln Sie mal schön. man muss nicht immer alles auf die Nase gebunden bekommen. Aber ich verspreche Ihnen, das wird eine Ausnahme bleiben. Ich möchte verstanden werden und bewegte ich mich noch so abseits vom lyrischen Trend.

 

Alles Gute für die kommende Woche. Bleiben Sie dem Lyrikjoint treu.

Mit den besten Grüßen

 

Ihr

 

Rainer Sliepen