Die Amigos
Rezension ihres Konzerts am 8. Februar 2014 in der Lindenhalle
Wolfenbüttel
Es muss heraus, das Wort, geboren aus
der Seele Qualen. Es drängt ans Licht, was
tief im Herzen brennt, was schmerzlich bohrt in
den Gedärmen. Das Leid, die Freude auch,
die Lust am Leben, der Dank an den,
der alles lenkt und leitet.
Fürs schlichte Wort zu groß sind die Gefühle.
Hier braucht´s die Leier, Harmonien, Gesang.
Ein idealer Zweiklang beider Künste
ist´s, was Menschen rühret an von innen,
was weich sie stimmt für mehr als den Moment.
Doch der beruf´nen Schar ist klein.
Gemach, nur Zweie braucht´s, die seherisch
der Menschen Wünsche bündeln, die finden
sich geschickt vom Volk in des Gesangs Olymp.
Gesäugt an einer Brust sind´s Bernd, Karl-Heinz,
die schon als Kinder wundersam vereint
den feuchten Kuss der Muse zart erfühlten.
Und so beklampfen und besingen sie:
Die weißen Segel. Rosen. Graues Haar.
Die Treue zwischen Mensch und Tier. Den Mut
der Edlen. Bergesgipfel. Meeresrauschen.
Den Blick, der mehr als tausend Worte sagt.
Das Scheitern. Das Verzeihn. Den Enkeldank.
Die Träne, die auf falt´gen Wangen quillt.
Das Mutterglück. Doch auch das Böse findet
Reim und Melodie bei Bernd und Karel-Heinz.
Sind sie nicht selbst Ikonen, gütig, mild?
Ihr Lebenspfad war selten grad.
Das hat sie stark gemacht.
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Karl-Heinz (links) und Bernd Ulrich bei ihrem umjubelten Auftritt in der Lindenhalle Foto SLIEPEN