Der Tiger 

 

Beständig wie die Unruh in Bewegung. 

In immer gleichem Takte hin und her. 

So müd und doch zerfressen von Erregung. 

Das Herz so voll, der Kopf so leer. 

 

Staubig flimmert´s im Geviert. 

Stählern schneidet´s durch die Luft. 

Der Blick, der Lauf vom Raum blockiert. 

Hier ist für Lebendes die Gruft. 

 

Wie Dolche stechen Sonnenstrahlen 

in der Augen dunkle Glut. 

Und niemand ahnt von diesen Qualen, 

die längst gebrochen seinen Mut. 

 

Und dann, in stillen Abendstunden, 

wenn alles Lärmen innehält, 

dann leckt er seine Seelenwunden 

und ahnt die Schönheit dieser Welt.

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